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Cyberresilienz in der Chemieindustrie: Angriffsflächen in der digitalen Infrastruktur erkennen und absichern  

Mit der zunehmenden Vernetzung von Produktionsanlagen, Logistiksystemen und Steuerungstechnik steht die Chemiebranche vor der Herausforderung, ihre kritischen Infrastrukturen gegen eine wachsende Zahl von Cyberbedrohungen zu schützen. Angesichts der essenziellen Rolle, die die Branche für Wirtschaft und öffentliche Sicherheit spielt, ist die Gewährleistung von Informations- & IT-Sicherheit, Cyber-Resilienz und zuverlässiger Konnektivität nicht nur eine Frage der Geschäftskontinuität, sondern von nationalem Interesse.  

Gleichzeitig steigen die regulatorischen Anforderungen – etwa durch die EU-NIS2-Richtlinie oder die ISO 27001 – und machen Cybersecurity zu einer strategischen Pflichtaufgabe für Unternehmen der chemischen Industrie. 

Im folgenden Beitrag erfährst Du, wie Chemieunternehmen durch präventive IT-Sicherheitsmaßnahmen ihre kritischen Infrastrukturen wirksam gegen Cyberbedrohungen verteidigen, regulatorische Anforderungen umsetzen und gleichzeitig Ausfallsicherheit und Konnektivität sicherstellen können. 

Inhalt 

- Schwachstellen und Bedrohung erkennen 
- Chancen durch IIoT, Risiken durch Cyberangriffe 
- Regulatorische Anforderungen 
- Warnsignale aus der Branche: Cyberattacken auf Chemieanlagen 
- Ihr Partner für Cybersicherheit: Wir begleiten Sie bei der sicheren Umsetzung 
- Takeaway
- Regelwerk und regulatorische Fakten im Überblick

Schwachstellen erkennen angesichts wachsender Bedrohungslagen 

Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen können weitreichende und schwerwiegende Folgen haben, wie z. B. 

  • Betriebsstillstand und Produktionsausfälle 
  • Datenverlust
  • wirtschaftlicher Schaden 
  • juristische Folgen 
  • bis hin zu potenziellen Umweltrisiken. 

Die Einführung vernetzter Systeme und der Einsatz von Industrial Internet of Things (IIoT)-Technologien machen Produktionsprozesse intelligenter und effizienter, erhöhen jedoch gleichzeitig die Angriffsfläche für Cyberbedrohungen. 

 

Digitalisierung im Chemiepark: Chancen durch IIoT, Risiken durch Cyberangriffe 

Chemieparks haben sich in den letzten Jahren zu hochvernetzten und digitalisierten Standorten entwickelt. Die Implementierung von IIoT-Technologien ermöglicht eine verbesserte Überwachung, vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) und optimierte Produktionsprozesse. Diese Fortschritte bringen jedoch Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf die sichere Verarbeitung und Analyse der erhobenen Daten.  

Laut einer Studie der International Data Corporation (IDC) planen oder nutzen etwa 70 % der Unternehmen IIoT-basierte Anwendungen zur Effizienzsteigerung. Die zunehmende Vernetzung erhöht die Angriffsfläche für Cyberbedrohungen. Der Space threat landscape-Bericht der Europäischen Agentur für Cybersicherheit warnt, dass insbesondere Legacy-Systeme in der Prozessindustrie häufig nicht ausreichend gegen moderne Angriffsvektoren geschützt sind. Diese veralteten Systeme stellen ein anfälliges Einfallstor dar, vor allem wenn sie nicht regelmäßig überwacht, aktualisiert oder ersetzt werden. 

 

Tobias-Tullius-Conneqtive_1„Die Stärkung der IT-Sicherheit, Ausfallsicherheit und Konnektivität ist unerlässlich, um die Resilienz kritischer Infrastrukturen zu gewährleisten.“ 

Tobias Tullius, Leiter Vertrieb Currrenta Conneqtive

 

 

 

Regulatorische Anforderungen: NIS2, TKG und ISO 27001 

Die neuen Vorschriften für die Cybersicherheit von Netz- & Informationssystemen - EU-NIS2-Richtlinie - verschärfen die Anforderungen an Betreiber kritischer Infrastrukturen, zu denen auch Chemieparks und die dort ansässigen Unternehmen zählen. Betroffene Unternehmen müssen beispielsweise signifikante Sicherheitsvorfälle innerhalb von 24 Stunden melden und nachweisen, welche organisatorischen und technischen Maßnahmen ergriffen wurden.  

Gesetzliche Pflicht zur Erhöhung der Cybersicherheit - gehören Sie zu den 18 kritischen Sektoren?

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Das Telekommunikationsgesetz (TKG) verpflichtet Betreiber zur Umsetzung geeigneter technischer und organisatorischer Maßnahmen zum Schutz der genutzten IT-Systeme, insbesondere bei eigenen Netzwerken innerhalb des Geländes (z. B. Private 5G) oder bei der Anbindung an externe Betreiber beziehungsweise Subunternehmer. 

Die ISO/IEC 27001-Norm definiert weltweit anerkannte Standardanforderungen für den Umgang und Schutz von Informationen durch die Implementierung eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS). Sie unterstützt Unternehmen dabei, systematisch Informationssicherheitsrisiken zu identifizieren, zu bewerten und zu behandeln. 

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Warnsignale aus der Branche: Cyberattacken auf Chemieanlagen häufen sich 

In den letzten Jahren gab es mehrere bedeutende Cyberattacken in der chemischen Industrie: 

Tobias-Tullius-Conneqtive_1„Sichere Verbindungen und starke Verschlüsselung sind entscheidend, um vertrauliche Daten zu schützen und den Geschäftsbetrieb auch im Fall eines Cyberangriffs aufrechtzuerhalten.“ 

Tobias Tullius, Leiter Vertrieb Currrenta Conneqtive

 

 

Das Internet hat die natürlichen Grenzen von Zeit, Ort und Reichweite aufgehoben. Die genannten Vorfälle zeigen, wie wichtig starke Sicherheitsstrategien und regelmäßige Audits sind – denn ungeschützte IT-Systeme können weltweit jederzeit angegriffen werden.

Für IT-Sicherheitsverantwortliche in der chemischen und pharmazeutischen Industrie ist das Thema aufgrund des BSI-Gesetzes und der BSI-Kritisverordnung (BSI-KritisV) von Bedeutung. Insbesondere mit Blick auf Meldepflichten, Sicherheitsanforderungen und Prüfpflichten. Die derzeit gültige Fassung - die zwischenzeitlich mehrfach novelliert wurde - basiert weiterhin auf der KritisV-Verordnung, bis dass das neue KRITIS-Dachgesetz vollständig in Kraft tritt. 

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Cyber-Resilienz ist kein Buzzword, sondern ein strategischer Faktor – gerade in KRITIS-nahen Umgebungen. Unsere ISO/IEC 27001 CISO / ITSiBe- zertifizierten Mitarbeiter stellen sicher, dass Du mit einem Partner arbeitest, der gesetzliche Anforderungen nicht nur kennt, sondern auch praktisch umsetzt.

 

 

Unsere Expertise als Chemieparkbetreiber: Wir machen Ihre IT- und OT-Systeme cyberresilient 

Mit über einem Jahrzehnt Erfahrung in der Entwicklung und dem Betrieb digitaler Lösungen für Chemieparks bieten wir modulare und praxisnahe Lösungen für ein breites Spektrum an Organisationen: 

  1. IIoT-Lösungen: Verbindung von Maschinen, Sensoren und Anlage für eine intelligente Produktion. 
  2. Schnittstellen zu Produktionssystemen: Nahtlose Integration und Kommunikation zwischen verschiedenen Systemen. 
  3. Kommunikations- und Datenleitungen: Sichere und zuverlässige Datenübertragung. 
  4. Cloud-Anbindungen: Flexibler und sicherer Zugriff auf Daten und Anwendungen. 
  5. Logging- & Auswertesysteme wie Security Information and Event Management (SIEM): Zentrale Erfassung und Echtzeitanalyse von sicherheitsrelevanten Ereignissen. 
  6. Security Operations Center (SOC): Rund-um-die-Uhr-Überwachung aller sicherheitsrelevanten Systeme und regelmäßige Aktualisierung mit sicherheitsrelevanten Patches. 
  7. Beratung zu ISO 27001: Begleitung von der Analyse und Einstufung der Organisation über die GAP-Analyse bis hin zur Projektierung der notwendigen Maßnahmen und gegebenenfalls Erreichung einer erfolgreichen Zertifizierung. 

Tobias-Tullius-Conneqtive_1„Typisch für Industrie- & Chemieparks ist, dass sie in der Regel gleich mehrere Branchen beherbergen, die jeweils hochindividuelle Prozesse innehaben. Wir bei Conneqtive verstehen dies aufgrund unserer langjährigen Standort- & Beratungserfahrung. Wir berücksichtigen den individuellen Bedarf von der Anforderungsaufnahme bis hin zur Lösungskonzeption & -umsetzung.“ 

Tobias Tullius, Leiter Vertrieb Currrenta Conneqtive

 

 

Wir verstehen die individuellen Bedürfnisse von Industrie- und Chemieparks und berücksichtigen diese von der Anforderungsaufnahme bis hin zur Lösungskonzeption & -umsetzung. 

 

Takeaway 

Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung in der chemischen Industrie erfordert ein ganzheitliches Cybersicherheitskonzept. Regulatorische Vorgaben wie die EU-NIS2-Richtlinie, das TKG und die ISO 27001 setzen klare Maßstäbe, denen sich Chemieparkbetreiber und Unternehmen stellen müssen. 

Durch die kontinuierliche Anpassung an eine sich ändernde Bedrohungslandschaft schützen wir nicht nur kritische Infrastrukturen effizient, sondern stärken auch das Vertrauen von Kunden und Partnern. Mit langjähriger Erfahrung, maßgeschneiderten Lösungen und tiefem Branchenverständnis stehen wir bereit, die IT- und OT-Infrastruktur unserer Kunden zukunftssicher zu gestalten. 

 

Regelwerk und regulatorische Fakten im Überblick: 

NIS2-Richtlinie  

Mithilfe der NIS (Network and Information Security, auch EU 2022/2555) Richtlinie sollen die Resilienz und Sicherheit kritischer Infrastrukturen und digitaler Dienste gestärkt werden, um Cyberangriffe und andere Sicherheitsvorfälle verhindern bzw. adäquat darauf reagieren zu können. 

NIS2 legt dazu folgendes fest: 

  • Anforderungen an die Sicherheit, die erfüllt werden müssen, um Netz- & Informationssysteme zu schützen. 
  • Unternehmen müssen ein Risikomanagementsystem implementieren, um potenzielle Bedrohungen zu identifizieren und bewerten zu können. 
  • Vorgaben zu Meldepflichten: Sicherheitsvorfälle müssen an die zuständigen Behörden gemeldet werden. 
  • Sanktionen: NIS2 sieht sogar Sanktionen für Unternehmen vor, welche die Sicherheitsanforderungen nicht einhalten. 

ISO/IEC 27001-Norm 

ISO/IEC 27001 ist die international anerkannte Norm für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS) und beinhaltet Anforderungen an das Notfallmanagement. Sie legt dazu Anforderungen an die Einrichtung, Umsetzung, Aufrechterhaltung und kontinuierliche Verbesserung eines ISMS fest. Ziel ist es, Organisationen bei der systematischen Identifizierung, Bewertung und Behandlung von Informationssicherheitsrisiken zu unterstützen. Dazu stellt sie Unternehmen und Organisationen ein strukturiertes Rahmenwerk zur Sicherung vertraulicher, integrer und verfügbarer Informationen zur Verfügung. Dazu gehört: 

  • Risikomanagement 
  • Schutz sensibler Daten (vor Bedrohungen wie Cyberangriffen, Datenverlust oder unbefugtem Zugriff) 
  • Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen 
  • Erhöhung des Vertrauens von Kunden, Partnern und Interessengruppen 
  • Kontinuierliche Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen 

 

Rechtsgrundlage 

  • BSI-Gesetz (BSIG) – regelt die IT-Sicherheit von KRITIS-Betreibern 
  • BSI-Kritisverordnung (BSI-KritisV) – konkretisiert, welche Anlagen und Schwellenwerte zur KRITIS zählen: Ein Betrieb oder eine Anlage gilt erst ab Überschreiten bestimmter Schwellenwerte als „KRITIS“. Diese Schwellenwerte sind in der KritisV sektorweise definiert.  
  • Die wichtigste Neuerung der NIS2 - sie führt eine Geschäftsleiterverantwortung ein. Diese haften nun persönlich, wenn sie ihre Pflichten verletzen – inklusive Schadensersatzforderungen, die aus dem eigenen Vermögen zu leisten wären. 

 

Branchenrelevanz für Chemie und Pharma 

Die pharmazeutische und chemische Industrie kann unter die KRITIS-Sektoren „Gesundheit“ und „Chemie“ fallen. Relevante Beispiele: 

  • Arzneimittelproduktion zur Grundversorgung 
  • Herstellung und Lagerung gefährlicher Stoffe 
  • Produktion lebenswichtiger Medizinprodukte 

Wenn ein Betrieb unter die KRITIS-Kriterien fällt, gelten u.a. folgende Pflichten: 

  • Meldung an das BSI als KRITIS-Betreiber 
  • Benennung eines Ansprechpartners für IT-Sicherheit 
  • Nachweis eines angemessenen IT-Sicherheitsniveaus 
  • Überprüfung alle zwei Jahre durch Audits, Prüfungen oder Zertifizierungen 
  • Meldepflicht bei IT-Störungen und Sicherheitsvorfällen 
  • Einsatz branchenspezifischer Sicherheitsstandards (B3S), sofern vorhanden 

 

Gesetzliche Grundlagen für Deine Entscheidung: 

 



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